Sonntag, April 30, 2006

wort des tages

reduzierender doppelnippel

gesprächsfetzen

gestern von 21 uhr bis 4 uhr wieder ein sehr intensives gespräch mit annika, meiner mitbewohnerin, geführt. gespräche dieser art sind es, die mir immer wieder deutlich machen, wie richtig und wichtig es war, aus meiner alten wg aus- und in diese einzuziehen. worüber wir in diesen 7 stunden bei diversen gläsern wein, whisky-cola und unzähligen zigaretten geredet haben, kann ich nicht mehr im detail wiedergeben - es würde auch den rahmen sprengen -, aber einige wichtige themen möchte ich an dieser stelle aufführen:

vorurteile, insbesondere zwischen gymnasiasten und real- bzw. hauptschülern.
vor- und nachteile von gesamtschulen.
"gute" bildung.
2x2=grün.
kant in grundzügen.
mündigkeit.
selbstbestimmung - fremdbestimmung.
religion.
bibelübersetzungen, deren potentielle fehler und was das für gelebte religion bedeutet.
gott.
[...]
kindheit in ost- ( ich) und west- ( annika) deutschland.
individuelle freiheit vs. staat.
alternative lebensformen im großen und kleinen.
institution familie.
.
.
.

es ist schön, wenn man zeit hat, sich intensiv miteinander zu unterhalten.

Samstag, April 29, 2006

segen der modernen zivilisation

seit heute habe ich:

eine waschmaschine - weiß, mit blauem bläschenhaften display, fingerschmeichelnden tasten, einem großen mund. hört auf den namen privilleg irgendwas...cs 6011 oder so. aber sie wird sicher noch umgetauft. jedenfalls ist sie ganz brav und wäscht schon den halben tag die wäsche, die sich im letzten monat bei uns drei mädels angesammelt hat. braves mädchen!

internet!!!
vorbei sind die zeiten des stickigen, überheizten, ungemütlichen computerpools. fein!

aufgepumpte fahrradreifen - bei meinem letzten versuch, sie aufzupumpen, habe ich daas genaue gegenteil erreicht. heute war mein papa da und hat sie, geschickt wie immer, wieder auf vordermann gebracht.

eine gardinenstange - nur die gardine fehlt jetzt noch. sonst gehören gardinen bei mir eher zur kategorie "dinge, auf die man leicht verzichten kann", aber gegenüber von meinem zimmer* befindet sich ein mehrfamilienhaus oder bürohaus oder irgendwas, jedenfalls laufen da immer viele menschen rum und ich möchte mich nicht immer auf dem boden hockend umziehen. ich glaube, es wird auf eine apfelgrüne baumwollgardine hinauslaufen.

grüne farbe - damit kann ich mein bisher recht tristes zimmer anpinseln.


mehr fällt mir auch gerade nicht ein, aber ist doch toll!



*ich dachte ja immer das müsste heißen "gegenüber meines zimmers", also mit genitiv. ich hab dann mal im duden nachgeschaut und der sagte mir "gegenüber + von/vom". finde ich nach wie vor merkwürdig, aber wird schon stimmen.

Freitag, April 28, 2006

unwuchterkennung

what the heck... ist UNWUCHTERKENNUNG ???
ich habe im internet gerade nach einer günstigen waschmaschine für meine wg gesucht und bin auf der saturn-seite auf eine seg-maschine gestoßen, die mit der eigenschaft "unwuchterkennung" glänzt. nur: was ist das?

was ist nur los?

ich leide seit einigen tagen unter akuter lustlosigkeit und würde am liebsten nur schlafen.

mit meiner rezension des "koffers" komme ich nur schleppend voran.

zu den germanistik-seminaren darf ich zum teil nicht mehr gehen, weil ich nicht genügend scheine vorweisen kann ( literaturwissenschaft: "das geistige tagelied"). und zu dem anderen will ich nicht mehr gehen ( sprachwissenschaft: phonologie). einziger lichtblick: am mittwoch war ich bei dem dozenten, bei dem ich letztes semester "einführung in die sprachwissenschaft" belegt habe und den ich sehr gern habe. ich fragte ihn, ob es möglich sei, noch in sein mittelhochdeutsch-seminar einzusteigen. er fand die idee erst nicht so genial, dann sah er ( ich war dort, um meinen schein und die klausurnote abzuholen), dass ich meine klausur mit "gut" bestanden habe und meinte, dass das ja wohl von fleiß zeuge. ( naja...). nachdem ich versprechen musste, den stoff der letzten drei wochen nachzuholen, erlaubt er mir, zum seminar kommen.
aber wieder zurück zur lustlosigkeit:

zu meinen freunden in dresden, münchen, berlin und kassel habe ich kaum noch kontakt, weil ich nach der uni zu müde bin, um noch mal in den computerpool zu gehen und mails zu schreiben (kommunikation erfolgt bei mir größtenteils über mails; telefonate nur selten und eher ungern).

ich kann mich nicht motivieren, die übungen aus dem lateinbuch zu machen - obwohl die neue lehrerin noch viel toller ist als der lehrer, den ich letztes semester hatte.

ich habe noch so viele potentiell gute bücher rumliegen - und lese sie nicht.

in der bibliothek des musikwissenschaftlichen instituts gibt es so viele tolle cds - und ich höre sie nicht.

ich übe nicht mehr akkordeon. auch gitarre macht keinen spaß. außer gestern abend, eher nacht, als ich mich zu "dona nobis pacem" begleitete.



auch die schlafpausen bringen keine erholung.
stattdessen träume ich davon, feuer mit wachs löschen zu wollen.
nach dem aufwachen bin ich dann viel schlaffer als vorher.

Sonntag, April 16, 2006

vorsätze

da silvestervorsätze die angewohnheit haben, nach hinten loszugehen, und zwar völlig, habe ich sie dieses jahr weggelassen. naja, fast. einen gibt's. aber bei dem ist das nach-hinten-losgehen fast schon wieder so sicher, dass ich quasi sagen könnte, mir das scheitern vorgenommen zu haben, sodass eine erfolgreiche vorsatzeinhaltung - das ist jetzt ne tautologie, ist mir bewusst - die logische schlussfolgerung wäre... oder so ähnlich. nein, eigentlich ist das alles quatsch und das ist auch gar nicht das, worauf ich hinauswollte.
sondern:
statt silvester heute, am 16. april, 3 vorsätze.

1.) nicht mehr auf parties gehen, von deren geringen unterhaltungswert für mich ich im vorhinein stark überzeugt bin.
egal, wie sehr ich angebettelt werde. egal, womit man mich zu locken versucht. egal, wie oft ich daraufhin schräg angeguckt werde.
das ist gleich mal so eine art lebensexperiment: halten freundschaften es aus, wenn sich die protagonisten spürbar verändern? also, konkret meine jetzt.

2.) nur noch allein ins kino gehen.
ich ertrage es nicht mehr, mit anderen filme anzusehen - seien es freunde oder meine eltern. es geht nicht mehr. heute im auto, auf dem heimweg von "der tiger und der schnee" ( den ich zum zweiten mal sah, rezi vielleicht später mal), fällte ich diesen beschluss und jetzt wird er in die tat umgesetzt. zum beispiel morgen.

3.) der vorsatz existiert als wortlaut noch gar nicht...
hat mit mails, erwartungshaltungen, enttäuschten erwartungen, ärger, einsicht, notwendigkeit, realität vs. traumtänzertum und so weiter zu tun. ich weiß auch noch gar nicht, was ich zu tun gedenke. möglich, dass alles so weitergeht wie bisher. möglich, dass ich radikal dinge ändere. wer weiß? ich jedenfalls nicht. noch.

discokugel -- reminiszenza

gestern auf der party, auf der ich nur in der ersten viertelstunde von ca. 4 stunden spaß hatte, widmete ich mich ausführlich der betrachtung der discokugeln. ich war ja ganz erstaunt, dass es sowas überhaupt noch gibt...
ferienlager 1993 oder so. ich war 7. beaufsichtigt wurden wir nur eingeschränkt und zwei mal in der woche war disco. ich war hin und weg von den lichtgebilden auf fußboden und wänden, die von der kugel durch anstrahlen erzeugt wurden. ich freundete mich mit den "bad guys" an, die diese 90er-jahre-tattoo-imitationen an den armen und im gesicht hatten und ohrringe. sie brachten mir erste kleine breakdance-sachen bei. dabei blieb es dann auch zeitlebens, obwohl ich gar nicht mal so schlecht war und dieses im-kreis-wirbeln der beine mit aufgestützen armen ( dafür gibt's sicher einen namen) ganz gut drauf hatte. oder ich als spagat-königin. am ende des ferienlagers bekam jedes kind eine urkunde für etwas, das es besonders gut konnte. und obwohl, glaube ich, fast jedes mädchen in dem alter spagat kann, bekam ich den titel. ich = stolz wie bolle. dabei hatte ich spagat erst dort im ferienlager "gelernt" und zwar so: ich sagte zu meiner zimmerpartnerin "los, jetzt drück mich mal runter". das hat sie dann gemacht und ich konnte spagat. an schmerzen bei dieser prozedur erinnere ich mich merkwürdigerweise überhaupt nicht mehr...

und dann hätte ich auch eisprinzessin werden können, was man - also, mich eingeschlossen - gar nicht mehr glaubt, wenn mann mich heute sieht.
aber das ist auch eine andere geschichte.

eine andere frage wäre, weshalb ich auf parties gehe, von denen ich mir schon im vorfeld ziemlich sicher bin, dass sie mir nicht gefallen werden. ich werde das mit mir ausdiskutieren.

Mittwoch, April 12, 2006

verspätete lobhudelei

nun endlich soll sie mal erfolgen, die lobhudelei auf die leipziger karaokebar "zum kakadu". die ist nämlich echt knuffig! nicht zu groß, nicht zu klein, klos sauber, getränkepreise zwar etwas über dem durchschnitt, aber ok... und man kann singen wie man lustig ist! dabei kann man aus ca. 5000 titeln wählen, was es einem auf der einen seite leicht macht, denn man findet so unter garantie einen sympathischen titel; auf der anderen seite erschwert das die wahl aber auch, da man unter umständen nicht nur einen, sondern gleich 20 findet und mehr als 5 an einem abend ( und zwar nicht freitag oder samstag) zu singen, ist praktisch unmöglich. aber egal.
ich war diese woche wieder zwei mal dort. einmal mit marie und vera und einmal nur mit vera, da marie schon wieder richtung dresden abgereist war und außerdem ohnehin nicht so viel spaß in dieser bar hatte. der abend mit vera war grandios! wir sangen 4 lieder - "RESPECT" von aretha franklin, was wir allerding gründlich vergeigten ( aber lustig war's trotzdem), "denkmal" von meinen lieblingshelden, "you are not alone" von michael j. und "er gehört zu mir" von frau rosenberg, womit wir ordentlich... wenn ich jetzt sage "stimmung machten" klingt das schon wieder eher negativ, oder? es ist allerdings treffend. zwischen den karaokebeiträgen ( wir waren nicht die einzigen, die sangen!) wurde viel rock'n'roll gespielt und später dann auch seeeed und reggae und wir tanzten noch ein bisschen und freuten uns einfach des lebens!
TOLL TOLL TOLL

>> karaokeclub "zum kakadu": leipzig, zwischen augustusplatz und roßplatz. HINGEHEN!

Dienstag, April 04, 2006

hiphip!

seit gestern abend habe ich eine nachmieterin für mein altes wg-zimmer!!!! fast möchte ich ein kraftvolles HALLELUJA von mir geben, aber aus gründen lasse ich das mal.

sie scheint mir nicht die cleverste zu sein - bei der klärung einiger sachen per sms stellte sie mir immer die gleichen fragen, obwohl ich die schon längst und auch eindeutig beantwortet hatte - und schon durch die tatsache, dass sie die schöne lavendelfarbene wölkchenwand, die mir marie letzten herbst gezaubert hat, nicht haben will, wird sie für mich recht unsympathisch ( vielleicht voreilig, wer weiß). AAABER das ist ja egal, denn ich muss nicht mit ihr zusammenwohnen!
am donnerstag düse ich mit ihr zwischen zwei seminaren zum vermieter, bekomme meine kaution zurück ( von der dann endlich eine waschmaschine gekauft werden kann) und kann hoffentlich alle formalitäten klären. am freitag abend wird dann die wand gestrichen - obwohl es mir vermutlich das herz brechen wird - und am sonntag zieht sie ein.

BIN ICH FROH !!!

uffn strich jehn

meine neue wohnung befindet sich unmittelbar am "strich von leipzig". das sagten mir innerhalb einer woche zwei menschen unabhängig voneinander.

das eröffnet zahlreiche neue beschäftigungsmöglichkeiten...

Montag, April 03, 2006

rückblick: mein wochende

am samstag kurz vor 9 machte ich mich mit meiner dirigentin auf den weg richtung tharandt zum wochenendprobenlager mit meinem orchester. im auto erzählte sie mir ganz stolz, dass sie am telefon unsere vorstandsvorsitzende ( meine pultnachbarin heidi) in den april geschickt hätte, indem sie ihr gesagt hat "heidi, ich komme erst gegen mittag - du musst so lange die probe leiten!". heidi hatte aber mit alex - juristin und clevere blufferin, außerdem unsere "erste geige" im orchester - den scherz durchschaut, woraufhin alex bei unserer ankunft auf uns zu kam und meinte "frau heinze, wir haben jetzt allen, die wir noch erreicht haben, gesagt, dass sie erst mittags kommen müssen". unsere dirigentin war dann einem kollaps nahe. ;-)
geprobt wurde an beiden tagen ca. 8 stunden, teils stimmproben, aber meist mit dem ganzen orchester. die sehr intensive arbeit hat - da waren wir uns am sonntag abend alle einig - richtig viel gebracht! bei einigen ziemlich dissonanten stücken konnte man dann endlich auch mal den unterschied zwischen gewollter und ungewollter dissonanz heraushören.
samstag abend wurde gegrillt, was ich mit zwei jungs aus dem orchester übernahm. kommentare von allen seiten: "wie? du kannst grillen, wo du doch vegetarierin bist?". ja... ging irgendwie und ich kann nicht mal sagen, dass es eine große innere qual für mich war. danach habe ich mit silke erst ein bisschen duo gespielt, später dann mit ihr und den jungs im quintett die "irische suite" und "präludium und fuge a-dur" ( oder moll?)von matyas seiber - toll! quintett ist sowieso klasse, weil man zwar auf der einen seite auf sich selbst gestellt ist ( keine anderen mitspieler in der stimme), auf der anderen ja aber trotzdem mit anderen zusammen musiziert, was die aufregung etwas in schach hält ( wobei unser quintett bisher aber erst einmal "zum einsatz" gekommen ist und zwar bei einer gartenparty. naja.)
der abend endete dann in der hauseigenen cafeteria in einer weinlastigen quatschrunde, bei der wir immer wieder von lachkrämpfen geschüttelt wurden und die "oldies" aus dem orchester zwischendurch auch immer mal im schlafanzug reinkamen und zur ruhe mahnten, weil sie schlafen wollten. 'tschuldigung.
alles in allem war es ein wunderschönes wochenende bei schönstem wetter und mit einigen der liebsten leute, die ich kenne: meine persönliche wahlverwandtschaft.

zweite runde

heute hat das neue semester begonnen, erst mal aber nur mit einer wenig informativen einführungsveranstaltung für musikwissenschaft und einer vorlesung "musikgeschichte des 19. und 20. jahrhunderts". ja... am thema hat der dozent gekonnt vorbeigeredet, aber das war auch gar nicht so schlimm, denn das, was er erzählt hat, war auch sehr spannend. beethoven und beethoven-mythos im spiegel der zeit. darin eingebettet eine lustige musik-bild-präsentation, viele anekdoten und viele, viele bilder. schön, das.
ich bin ja mal gespannt, wie das mit der musikwissenschaft so wird. morgen habe ich tonsatz. mein wissen auf diesem gebiet ist äußerst rudimentär. und es ist kleinstgruppenunterricht ( 4 leute) - das kann also entweder ganz toll oder ganz deprimierend werden, schätze ich mal. auf drei seminare freue ich mich ganz besonders: "jazz in der geteilten welt", "musikkritik" ( da kommt ein mensch von der lvz zu uns) und "psychotechnik der minimal music" ( mag ich sehr... philip glass, steve reich und so weiter). hinzu kommen dann noch ein paar pflichtveranstaltungen in historischer und systematischer musikwissenschaft.
na, und dann habe ich morgen auch zum ersten mal seit januar wieder latein, aber leider nicht bei meinem tollen lateinlehrer, sondern bei der leiterin des fachsprachenzentrums. naja, in den mails war sie schon mal sehr nett.

die internetlage ist momentan noch äußerst unbefriedigend: zu hause gibt's mindestens bis ostern keins und so muss ich wieder auf den muffigen und überheizten computerpool ausweichen. aber immerhin.