Mittwoch, April 04, 2007

sonnenscheinmoment

so geschah es also, dass ich im zug saß. mit gültiger fahrkarte - selbstverständlich. nur das fahrrad, mein stiller reisegefährte, hatte keine. ich hatte am roten db-automaten keine option für fahrradfahrkarte gefunden. auftritt schaffner. ob die noch so heißen? fahrkarte angeschaut und dann - oh schreck - nach der fahrkarte für das rad gefragt. seit der zermürbenden geschichte mit den leipziger verkehrsbetrieben ein sicheres mittel, bei mir nervosität, angstschweiß und dergleichen auszulösen. dann sah der herr, schätzungsweise anfang 60, graues, volles haar, normal gebaut - doch das gehört alles gar nicht zur geschichte - den geplatzten hinterreifen, der sich zu diesem zeitpunkt schon seit etwas über einer stunde in diesem zustand befand, nämlich seit er, der reifen nun, in pesterwitz, das direkt neben dresden liegt, wenige busminuten nur, direkt an der haltestelle - ich sah dem rad schon an, dass ich es ihm nicht zumuten könnte, 45 minuten auf ihm bis zum bahnhof zu fahren - mit einem lauten platzgeräusch geplatzt war, was wiederum dazu führte, dass sich die umstehenden passanten erschraken und ich auch, wobei ich eher amüsiert war, denn ich ahnte ja schon, was dem reifen in kürze geschehen würde. und der schaffner sah den hinterreifen. es war ihm plötzlich egal, dass ich keine fahrkarte für das fahrrad hatte, obwohl ich ihm anbot, im zug noch eine zu erwerben. nein. stattdessen sagte er: "na, da müssen sie sich aber schnell um einen neuen reifen kümmern."

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