Mittwoch, Mai 03, 2006

neues aus der mu.wi

notationskunde verwirrt mich von woche zu woche mehr. griechische notation, neumen, modalnotation und heute auch noch schwarze mensuralnotation... ich bin durcheinander. ich glaube, es liegt nicht am stoff an sich - der könnte durchaus logisch sein und ist es mit sicherheit auch. allerdings finde ich die vermittlungsform sehr ungünstig: die unterschiedlichen notationen werden uns von komillitonen erklärt -- die aber leider völlig überfordert sind mit den komplexen strukturen alter notationsformen. da werde ich wohl selbstständig noch einiges nachzuarbeiten haben. naja, erst mal die nächste woche abwarten. da geht es dann um die weiße mensuralnotation - das einzig klausurrelevante thema.

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tonsatzlehre habe ich anscheinend bei einem in den kreisen der neuen musik nicht ganz unbekannten herrn. bernd franke hat eine beeindruckende biografie vorzuweisen, die u.a. eine bekanntschaft ( wobei das untertrieben ist!) mit leonard bernstein beinhaltet. und das ist längst noch nicht alles. aber er ist auch wahnsinnig nett, didaktisch geschickt und unglaublich klug. und verspielt! - gestern haben wir obertöne aus dem flügel hervorgelockt. halbiert man die seite(n) mit dem finger, bekommt man die oktave des angeschlagenen tones. drittelt man die seite, bekommt man oktave + quinte. viertelt man sie, erhält man die doppeloktave... und so weiter entsprechend der obertonreihe. es gibt auch noch eine zweite möglichkeit: man drückt die taste vorsichtig nach unten, ohne sie anzuschlagen ( also, ohne einen ton zum erklingen zu bringen) und wenn man dann tasten entsprechend der obertonreihe richtig anschlägt, schwingt die seite der geräuschlos angeschlagenen taste mit. das ganze kann man dann ad absurdum bzw. viel mehr "ad creativum" treiben, indem man tasten der obertonreihe akkordisch geräuschlos anschlägt und mit der anderen hand glissandi im diskant spielt. das hat bernd franke uns gestern vorgeführt und es sind die tollsten klanggebilde dabei herausgekommen! er war selbst erstaunt darüber, meinte, er hätte das in dieser form auch noch nie gemacht und würde das sicher in einer seiner nächsten kompositionen verarbeiten. sehr schön!

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