Mittwoch, Juli 05, 2006

sommernachmittag

nachdem ich erst eine stunde geschlafen und danach noch 90 minuten in der - diesmal aber außerordentlich tollen - komparatistikvorlesung gesessen hatte, beschloss ich, dass es das ja wohl noch nicht sein könne für einen so schönen sommer-sonnen-nachmittag. also ab auf's rad! erste station: bibliothek, der ich wieder mal zwei handvoll euros vermachte, weil ich immer so ein termin(ver)peiler bin. weiter ging's die karl-liebknecht-straße runter, die ein halbes jahr mehr oder weniger mein zuhause gewesen ist. wohl eher weniger, weil mir aufgrund der bekloppten wg jeglicher sinn dafür fehlte, diese wohngegend angemessen zu genießen. meine nächste station war die wundervolle videothek filmgalerie alpha60, bei der ich mich endlich mal anmeldete. gleich nebenan der bioladen meines vertrauens, in dem außerordentlich leckere limonade und tolle milch in meine tasche wanderten. weiter die karli runter gelangte ich dann schließlich zum feinkost-gelände, um im mrs.hippie eine minimodenschau mit mir selbst zu veranstalten.
das alles ist jetzt zwar nicht unbedingt das, was man sich unter einem echten sommernachmittag vorstellt ( denn das wären nämlich see oder freibad gewesen), aber schön war's trotzdem! und zwar so richtig! baden kommt dann morgen dran.

3 Kommentare:

Sati hat gesagt…

HÄ?
"Komparatistik-Vorlesung" ??? Ist das etwa die Wissenschaft vom Vergleichen oder was? Sag nicht ja, sonst fallen wir vom Ast vor Lachen.
Und da hast du völlig recht: Man muß nicht immer das tun, was alle tun, um einen schönen Nachmittag zu erleben.
Labbatú y su cuervo confuso

sebastianne hat gesagt…

in aller kürze:
komparatistik = allgemeine und vergleichende literaturwissenschaft. zumindest hier in leipzig. es gibt dann auch noch vergleichende rechtswissenschaft, vergl. sprachwissenschaft etc.pp.
"meine" komparatistik beinhaltet nicht nur die vergleiche zwischen literatur und den künsten ( bildende ~, musik...) und der wissenschaft, sondern auch thematologie, imagologie, wirkungs- und rezeptionsforschung und z.b. auch literarische übersetzung. das ganze wird dann von einem sog. supranationalen standpunkt betrachtet ( im gegensatz zu nationalphilologischen studien) und setzt sich mit dem zu untersuchenden werk, ganz knapp gesagt, in seinen fremdkontexten auseinander.
beispiel: vergleich von oscar wildes roman "salomé" mit der gleichnamigen oper von richard strauss.
das problem an der ganzen sache: das fach (als wissenschaft) gibt es zwar schon seit einer ganzen weile, aber über die methodik liegt noch keine theorie bzw. "gebrauchsanweisung" vor. das hat den unschätzbaren vorteil, dass man relativ frei arbeiten kann, andererseits hat man immer das gefühl, nur "rumzuwurschteln". daher auch meine momentanen zweifel am sinn der fortführung dieses studiums. wenngleich ich besonders den künstevergleich unglaublich spannend finde und die komparatistik als guten link zwischen der musikwissenschaft und germanistik (meine anderen beiden studienfächer) sehe. time will tell.

alles klar? ;-)
lg,a.

Sati hat gesagt…

Oha! Jetzt sind wir doch kurz vom Ast gefallen beim Lesen...aber wir haben uns wieder gefangen. Dankesehr für die ausführliche Erläuterung! Na, wenn es dir Spaß macht, das ist ja die Hauptsache. Ich würde wohl eher durchdrehen, wenn ich Äpfel und Birnen vergleichen müßte und das auch noch Freestyle - ohne vorgefertigte Gebrauchsanweisung. Es wird wahrscheinlich auch nie eine geben, denn es kann gar keine geben für sowas. El Cuervo vergleicht inzwischen verschiedene Äste mit diversen Gräsern. Er sagt, alles kommt von Gott, aber mehr gebe es da im Grunde nicht zu sagen, denn obwohl alles von Gott kommt, ist auch jeder Halm einmalig und unvergleichlich. Sagt er. Ich finde, es klingt logisch.
Ich glaube, da muß eine einfach viel Humor bewahren und das Ganze - im Gegensatz zur Mehrheit - nicht wirklich ernst nehmen (vor allem nicht die Professoren, die sich selbst zu ernst nehmen), das ist immer das beste Rezept gegen soviel schwerwiegende Ernsthaftigkeit. Viel Spaß beim Freestyle-Komparatieren auch weiterhin, Labbatú y su cuervo filosofico