Samstag, Dezember 10, 2005

allyeske züge...

beitrag aus der sparte:
"alltagsneurosen"

heute: auf den strich gehen



es ist nämlich so. wenn ich es vermeiden kann, trete ich nicht auf die fugen zwischen zwei gehwegplatten. schwierig ist das bei kopfsteinpflaster. da bin ich dann auch nicht ganz so kleinlich bzw. schaue ich einfach nicht auf den boden. es ist echt seltsam: auf diese spalten zu treten, bereitet mir ein schlechtes gefühl!
ob das noch aus der kindergartenzeit kommt?
damals, es war grad noch so ddr - aber als kind habe ich davon, ehrlich gesagt, nicht sonderlich viel mitbekommen - mussten wir immer in zweier- oder dreierreihen spazieren gehen. ich hab in einer plattenbausiedlung gewohnt ( trotzdem: tolle kindheit!), die gehwege bestanden aus 1 mal 1 meter großen platten. irgendein kindergartengenosse erzählte dann irgendwann: "wer auf den strich tritt, muss die hexe heiraten".
nun... das fand ich an sich jetzt nicht schlimm. ganz im gegenteil! ich hatte, als ich klein war, ein märchenbuch mit russischen märchen, in dem war eine abbildung vom hauses der hexe babajaga. das haus mit den hühnerbeinen. das haus, das im wald steht und sich drehen kann. das fand ich toll! und auch so war ich eigentlich immer sehr fasziniert von den hexen, stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich alt wäre und allein mit einer katze auf dem buckel in so einem hüttchen wohnen würde und zaubertränke zusammenbraute. also: wieso nicht eine hexe heiraten?
wegen des gruppenzwangs versuchte ich trotzdem alles, um nicht auf die gehwegfugen zu treten.
und das dauert an bis heute.
sieht bestimmt lustig aus. ich meine, es sind ja nicht alle platten gleich breit. eine nur 40cm, eine andere 70... die schrittlänge muss dem natürlich angepasst werden. klar.
das bewahrt vor routine. selbst bei routineangelegenheiten wie dem laufen.
halleluja.



grüße heute an meine lieblingsorchestermitspielerInnen: silke, alex, karin s., karin k., püppi, vroni, christel, rita, thomas, anett, martin, sylvia. IHR FEHLT MIR!!!

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